Mehrfachbestattungen am Petri-Kirchhof

Das Grab Bef. 4891 barg zwei Kinder, die im Alter zwischen sieben und zwölf Jahren verstorben waren und durch ihre zur Gebetshaltung verschränkten Hände auffielen. Untersuchungen an der Forensischen Genetik Berlin sollen weitere Erkenntnisse über Verwandtschaft und Geschlecht der Kinder bringen.Zweifach Kinderbestattung Petriplatz

Hier handelt es sich um die Zweifachbestattung einer Frau und eines Neugeborenen. Hatte man bei der Bestattung "Frau mit Säugling" eher den Eindruck einer unpersönlichen Beziehung zwischen den niedergelegten Personen, so zeigt dieses Grab ein ganz anderes Bild. Diesmal ist das Neugeborene zwischen den Beinen der Frau positioniert und gibt damit Anlass zu der Vermutung, dass es sich in diesem Fall tatsächlich um die Mutter des Kindes handeln könnte. Mit genetischen Untersuchungen kann der Sachverhaltes aufgeklärt werden, wenn die DNA-Erhaltung in den Knochen das noch zulässt.

 

Sargbestattung mit beigelegtem Kind

Dreifachbestattung

Im Fall des Grabes 3443 handelt es sich um drei erwachsene Personen, die in einer ungewöhnlichen hockenden Haltung gemeinsam begraben wurden. Die drei Männer sind durch massive Anwendung scharfer Gewalt gegen ihre Schädel zu Tode gekommen und zeigten zudem weitere Verletzungen. Die genetischen Analysen konnten das durch die osteologischen Untersuchungen angegebene Geschlecht der drei Toten als männlich bestätigen, zeigten aber keine enge Verwandtschaft zwischen den Individuen. Weiterführende DNA- und Isotopenanalysen konnten für zwei Individuen eine lokale Herkunft bestätigen. Alle Details zu den genetischen Ergebnissen und den Isotopenanalysen sind publiziert unter „Genetic and isotope analysis of a triple burial from medieval St. Peter’s cemetery in Cölln/Berlin“ FSI Genetics, Volume 59, July 2022. Detaillierte Informationen zur Anthropology, zu pathologischen Veränderungen und Traumata sowie weiterführende Deutungen der Dreifachbestattungen sind in dem Buch „Der Petriplatz in Berlin-Mitte, Archäologische Studien“ aufgeführt.

 Söldner Grab

Auf dem St. Petri-Kirchhof wurde eine Zweifachbestattung aus dem 14. Jhd. mit einer erwachsen Frau und einem neugeborenen Kind in einem hölzernen Leitersarg gefunden. Das Neugeborene war im Kniebereich der Frau abgelegt worden, mit von ihr abgewandtem Blick. Aus osteologischer Sicht schien das Alter der Frau von 50-60 Jahren eher gegen eine Mutterschaft für dieses Kind zu sprechen. Genetische Analysen sollen nun Klarheit über eine mögliche Verwandtschaft bringen.

 

Grab Frau mit Säugling

 

 

 

Die Ausgrabungen am ehemaligen Petri-Kirchhof in Berlin, im historischen Zentrum von Cölln, brachten viele Mehrfachbestattungen ans Tageslicht. Bemerkenswert ist, dass diese Mehrfachbestattungen vor allem Kinder enthielten. Eine davon ist das hier vorgestellte Fünfergrab aus dem frühen 15 Jahrhundert. Die osteologischen Untersuchungen ergaben, dass die bestatteten Kinder im Alter zwischen 1 und 8 Jahren verstarben und das die Kinder entsprechend ihres Alters im Uhrzeigersinn in das Grab gebettet worden waren.Warum wurden die Kinder zusammen bestattet? Waren sie vielleicht miteinander verwandt? Was war die Todesursache? Bei Kindern unter zwölf Jahren ist die Bestimmung des biologischen Geschlechts aufgrund der noch nicht vollständig ausgeprägten Geschlechtsmerkmale am Skelett unsicher und kann ohne genetische Untersuchungen nicht eindeutig geklärt werden.

Fünffachbestattung am Petripaltz

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