Verwandtschaftsbestimmung

Ermittlung der biologischen Verwandtschaft

Für die Bestimmung der verwandtschaftlichen Verhältnisse werden sogenannte nichtkodierende autosomale, X-chromosomale, paternale (väterliche) Y-chromosomale Marker, sowie die maternale (mütterliche) mitochondriale DNA untersucht. Dieser Untersuchungsansatz umfasst damit verschiedene Kompartimente des menschlichen Genoms mit sowohl unterschiedlichem Erbgang, differenten Mutationsraten und unterschiedlicher Sensitivität populationsgenetischer Prozesse.

Das Y-Chromosom sowie auch die mt-DNA sind im menschlichen Genom einzigartig, da sie sich nicht wie die anderen Chromosomen vermischen und neu kombinieren. Sie werden also, mit Ausnahme von Mutationen, identisch an die nächste Generation weitergeben und lassen sich so wiederum zurückverfolgen. Das Y-Chromosom ist der mannspezifische Teil des humanen Erbguts und wird in väterlicher Linie ausschließlich an die männlichen Nachkommen vererbt. Die mitochondriale DNA befindet sich außerhalb des Zellkerns, in den Mitochondrien. Sie wird ausschließlich maternal vererbt, d.h., sie wird nur mütterlicherseits als identische Kopie an die Nachkommen weitergegeben. Im Gegensatz zur Y-DNA tragen alle Nachkommen der Mutter die gleiche mitochondriale DNA (also auch die Söhne), jedoch können nur die weiblichen Personen diese Merkmale an die nächste Generation weiter geben.

Schließt man Mutationsmöglichkeiten der Y-chromosomalen und mitochondrialen Marker aus, so besitzen alle patrilinearen Verwandten eines Mannes den gleichen Y-chromosomalen bzw. alle materilinearen Verwandten der Frau den gleichen mtDNA Haplotyp. Bei Verwandtschaft können weit entfernte, den beteiligten Parteien selbst unbekannt gebliebene Verwandte die gleichen Y- bwz. mt-DNA Profile tragen.  

maternale und paternale Linien

Links: Die mitochondriale DNS wird über die weibliche Linie vererbt. Männliche Personen tragen zwar die mitochondrialen Merkmale ihrer Mütter, können diese aber nicht weitergeben. Rechts: Die Y-chromosomale DNS wird über die männliche Linie vererbt. Da Frauen kein Y-Chromosom haben, können sie dieses auch nicht weitergeben.

 

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