Forensische Genetik Berlin

Die Forensische Genetik Berlin, gehört wie auch die Forensische Pathologie und Toxikologie, zum Institut der Rechtsmedizin Berlin. Die Aufgaben eines forensisch-genetischen Labors können sehr vielfältig sein. Die Grundlage bildet jedoch die Identifizierung von Personen anhand ihres genetischen Fingerabdruckes. Der genetische Fingerabdruck ist sozusagen das Handwerkszeug eines jeden genetischen Forensikers. Für die Erstellung eines solchen genetischen Fingerabdruckes nutzt man sich wiederholende Sequenzabschnitte aus nicht kodierenden Bereichen der DNS. Diese Sequenzabschnitte, werden als Short Tandem Repeats (STRs) bezeichnet. Personen unterscheiden sich in der Anzahl der Sequenz-Wiederholungen der STRs und lassen sich dadurch zweifelsfrei unterscheiden. Untersucht man mehrere solche STR Marker, erhält man für jede Person eine einzigartige Kombination, bestehend aus unterschiedlichen Anzahlen der Wiederholungssequenzen. Diese Kombinationen von Zahlen, welches die Genetiker als Allele bezeichnen, bilden den genetischen Fingerabdruck. Erst die Kombination einer Vielzahl von STR-Systemen erhöht die Aussagekraft bzw. ermöglicht eine eindeutige Identifizierung. Momentan werden in der Forensischen Genetik in Berlin 16 STR Marker standardisiert typisiert. Die Wahrscheinlichkeit einer Dopplung dieser 16 STR-Systeme beträgt 1 auf weit mehr als 1 Billion, das ist mehr als das Tausendfachen der Weltbevölkerung.  

Genetische Untersuchungen in der Archäologie

Genetische Untersuchungen von  Skelettfunden in einem archäologischen Kontext sind besonders hilfreich, da sie genaue Aussagen über das Geschlecht erlauben sowie konkrete Hinweise für eine bestehende Verwandtschaft, als auch die Herkunft der Personen liefern können. Die Analyseergebnisse des verbliebenen genetischen Erbguts sind sehr präzise und bietet dabei wenig Spielraum für eigene Interpretationen. Zum Beispiel kann ein Fund als männlichen identifiziert werden, wenn männliche bzw. Y-chromosomale Marker detektiert werden konnten.

Der kritischste Punkt der Analyse ist hierbei die DNS-Isolation selbst. Es wird deshalb eine DNS-Präparationsmethode mit hoher Sicherheit gesucht, um möglichst jedwede Form von Kontamination bei einem Minimum an technischem Aufwand zu verhindern. In der Abteilung der Forensischen Genetik unter der Leitung von PD Dr. Marion Nagy sind für diesen Zweck verschiedene Extraktionsverfahren entwickelt worden. Speziell für die Isolierung der DNS von historischen Funden mit langen Liegezeiten, wurden von Dr. Jessica Rothe verschiedene DNA-Extraktionsmethoden etabliert, die sich auf unterschiedliches Probenmaterial anwenden lassen.

Der Fokus bei den Untersuchungen der Skelette des Kirchhofs vom Petriplatz liegt zu einem auf der Aufschlüsselung der verwandtschaftlichen Verhältnisse der Individuen untereinander, insbesondere der Personen aus Mehrfachbestattungen und zum anderen in der Herkunftsbestimmung.

 

Erfahre hier mehr über genetische Analysen: 

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