Ausgrabungen am Petriplatz
Ausgrabungen am Petriplatz
Holzfässer aus abgebranntem Keller
Wie hießen die alten Berliner?

Migration und städtische Demographie im hochmittelalterlichen Berlin-Brandenburg

Im 12. und 13. Jahrhundert unterlag die Region zwischen Mittelelbe und Oder, in der die heutigen Bundesländer Berlin und Brandenburg liegen, einem großen Wandel. Ein Gebiet, das zunächst von einer Bevölkerung mit elbslawischer Kultur und nichtchristlicher Religion bewohnt war, wurde innerhalb eines kurzen geschichtlichen Zeitraums zur deutschsprachigen, christlichen Mark Brandenburg. Es gibt jedoch kaum verlässliche Schriftquellen, wie diese tiefgreifende Veränderung vor sich ging. Auch die Aussagekraft archäologischer und ortsnamenkundlicher Befunde hat sich als sehr beschränkt erwiesen.

In den vergangenen Jahren entwickelte naturwissenschaftliche Methoden zur Analyse von alter DNA bieten nun neue Erkenntnismöglichkeiten durch die Untersuchung von Körperfunden aus jener Zeit. Solche Analysen stellen allerdings auch besondere Herausforderungen an die Zusammenarbeit zwischen sehr verschiedenen Disziplinen der Wissenschaft, um eine fachgerechte und belastbare Interpretation dieser Funde sicherzustellen.

Im Jahr 2022 haben sich daher Forscherinnen und Forscher aus Archäologie, Genetik und Geschichtswissenschaft zusammengetan, um die große Transformation der Region besser zu verstehen. In einem interdisziplinären Forschungsprojekt wollen sie neue Erkenntnisse zur Migration und Demographie in Berlin-Brandenburg im Hochmittelalter gewinnen. Beteiligt sind u.a. das Max-Planck-Institut für Evolutionäre Anthropologie in Leipzig, die Universität zu Köln, die Charité -Universitätsmedizin Berlin und die Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften. Der Fokus liegt dabei auf verschiedenen Gräberfeldern städtischer Siedlungen in beiden Bundesländern. Einer der untersuchten Orte ist der Petriplatz in Berlin-Mitte.

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Es wird angenommen, dass Infektionskrankheiten den Homo sapiens während der gesamten Evolution begleitet haben. Einige Infektionskrankheiten, die früher selten waren, sind heute häufiger geworden, andere sind verschwunden und es sind neue Infektionskrankheiten entstanden. Die Evolutionstheorie legt nahe, dass das Auftreten von Infektionskrankheiten erheblich von Umweltfaktoren, menschlichen Verhaltensänderungen und von der Wirtsgenetik beeinflusst wird. Die Einführung der Landwirtschaft in der Jungsteinzeit kann als Paradebeispiel für einen Prozess angesehen werden, der wahrscheinlich eng mit einer Zunahme der Belastung durch Infektionskrankheiten verbunden war. Ging der drastische Rückgang der Bevölkerung während des Spätneolithikums möglicherweise mit der Entstehung und Ausbreitung spezifischer, vielleicht sogar multipler Zoonosen zusammen? Wie haben sich Artenvielfalt und Virulenz von Krankheitserregern im Laufe der Jahrtausende verändert? Diese und viele weitere Fragen werden von dem der Fach molekularen Paläopathologie behandelt. Die Forschungen der Paläopathologie führen zu einem besseren Verständnis der Epidemiologie von Krankheiten in der Vergangenheit. Der Schwerpunkt der Paläopathologie liegt auf der Untersuchung von Infektionserregern bakteriellen und viralen Ursprungs. So konnte beispielsweise in einer multinationalen Studie nachgewiesen werden, dass die 5300 Jahre alte kupferzeitliche Gletschermumie „Ötzi“ mit dem Magenpathogen Helicobacter pylori (H. pylori) infiziert war. Mehr dazu hier

 

 

Die Radiokarbondatierungen wurden im Klaus-Tschira-Zentrum der Reiss-Engelhorn-Museen in Mannheim von Dr. Ronny Friedrich durchgeführt. Die Archäometrie umfasst alle naturwissenschaftlichen Methoden, die zur Klärung archäologischer und teilweise auch historischer Fragestellungen angewendet werden. Damit können beispielsweise Alter und Echtheit von Kunstwerken oder archäologischen Funden bestimmt werden.

 

Mehr zur Archäometrie hier.

 

 

Das Curt-Engelhorn Zentrum für Archäometrie stellt auf You Tube eine kurze Erläuterung der Analyse von Objekten mit Hilfe der C-14 Methode zur Verfügung.

Aus den chronikalischen Nachrichten in den Cöllner Bürgerbüchern sollen hier alle atmosphärischen und geophysischen Mitteilungen aufgelistet werden. Jede Wetternachricht aus den Cöllner Bürgerbüchern wird auf den Tag genau veröffentlicht - nur eben schlappe 500 Jahre später. Das hat in Berlin Tradition :) Die Nachrichten sind dem Originaltext entnommen und enthalten deshalb etwas ungewöhnliche Schreibweisen. Bildlich unterstützt werden die Wetternachrichten vom Umwelt-Cartoon Zeichner Lucas Kranich.

Im letzten Jahr haben wir aus den alten Bürgerbüchern von Cölln insgesamt 76 Aufzeichnungen zum damaligen Wetter veröffentlicht. Die Wettereinträge in den Bürgerbüchern wurden nur sehr unregelmäßig verfasst, meist nur dann, wenn das Wetter zu kleinen bis großen Katastrophen geführt hat. Manchmal wurde es aber auch nur bei der Beschreibung eines besonderen Anlasses nebenher erwähnt. Sehr häufig begegnen uns Wunderzeichen, die uns auch zu der kleinen Comicreihe, erdacht und gezeichnet von Lucas Kranich Cartoons, inspiriert hat.

Alle Wettereinträge mit den unterlegten Comics könnt Ihr euch hier runterladen:  Download Altberliner Wetter

Leider gab es keine Einträge zu besonders schönem Wetter, so dass wir hier eigentlich nur von Unwetter und Stürmen berichten konnten. Insgesamt gab es 33 erwähnenswerte Stürme von den 12 allein aufgrund von Blitzeinschlägen dokumentiert wurden. Seht im Folgenden eine kleine Statistik und ein paar Erörterungen zu den Wunderzeichen.

Kreisdiagram zu der Verteilung der Wetteraufzeichnungen aus den Cöllner Bürgerbüchern
Kreisdiagram zu der Verteilung der Wetteraufzeichnungen aus den Cöllner Bürgerbüchern
Zodiakallicht(Quelle: Ule (1883): Die Wunderwelt der Sterne, zweites Buch)
Das Zodiakallicht (Tierkreiszeichenlicht) ist eine Leuchterscheinung entlang der Planetenbahnen, hervorgerufen durch Staubteilchen die sich auf diesen Bahnen befinden. Diese Erscheinung tritt vor allem im Herbst und Frühjahr auf. Sie ist sehr leuchtschwach und deswegen nur in großer Dunkelheit zu sehen. Da es im Mittelalter bzw. auch später nur wenige Lichtquellen gab, ist anzunehmen, dass auch solche schwachen Lichterscheinungen gesehen wurden und als Strahlen am Himmel in die Chroniken eingingen.
(links) Bildquelle: Hermann Koberger, (rechts) Wettereintrag zum 10.09.1580: "Den 10. Septembris ist zu nacht ein uberaus schrecklich wunderzeichen, feuerrot, weiß und schwarz durch einander schneidende in gestalt eines grossen gezelts, am himmel die ganze nacht durch gesehen worden."
 (Quelle: Ule (1883): Die Wunderwelt der Sterne, zweites Buch)(Quelle: Ule (1883): Die Wunderwelt der Sterne, zweites Buch)

Bestimmte Wetterbedingungen lassen Nebensonnen und sogar Nebenmonde erscheinen. Das Prinzip ist ähnlich wie beim Regenbogen. Vor allem an einem Punkt auf gleicher Höhe zum Himmelskörper leuchtet es besonders stark. Dies erscheint als Nebensonne oder –mond. In diesem Radius können sogar Bögen um die Sonne oder den Mond entstehen. Ein weiteres interessantes Phänomen des Sonnenkörpers ist die „Sonnensäule“. Dieses oberhalb oder unterhalb der Sonne auftretende Lichtbündel ist vermutlich Ursache der zwei bis drei gesichteten Sonnen.

 

(links) Bildquelle: Wikicommons, (rechts) Wettereintrag zu 07.05.1580: "Den 7. Maji in der luft wunderzeichen mit feuerstralen gewesen."

 

 Komet(Quelle: Ule (1883): Die Wunderwelt der Sterne, zweites Buch)

Kometen erzeugen bei ihrer Umrundung der Sonne sehr helle Lichtschweife und tauchen sehr unregelmäßig auf.

 

(links) Wettereintrag zu 28.02.1593: "Den 28. Uber Mollerknapen hause ein wunderzeichen gesehen, in derselben nacht sie gebacken, von…scheffeln teig im offen vordorben, so schwarz… wie die erde geworden." (rechts) Bildquelle: Wikicommons

 

SternschnuppenQuelle: Ule (1883): Die Wunderwelt der Sterne, zweites Buch)

Sternschnuppen können zu bestimmten Zeiten und bestimmten Bedingungen auch massenhaft auftreten und einen regelrechten Regen bilden. Einzelne Sternschnuppen können zudem sehr hell werden, farbig sein, Geräusche erzeugen und explodieren.

(links) Bildquelle: NASA, (rechts) Wettereintrag zu 14.11.1574: "Den 14. und 15. novembris ist ein erschrecklich zeichen mit großen feurigen schiessenden stralen kegeneinander grausamlichen fechtende am himmel die ganze nacht durch gesehen worden."

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